Als „SGV-Abteilung Rudersdorf“ wurde der Verein am 1. Juli 1936 durch 34 Rudersdorfer gegründet. Fritz Schlüter übernahm das Amt des ersten Vorsitzenden. Den jährlichen Mitgliedsbeitrag legte man auf 3 Reichsmark fest.

1937 kam eine Volkstanzgruppe hinzu, die von Lehrer Kleinbaumhüter betreute. Ihren  ersten öffentlichen Auftritt hatte sie 1938 auf dem Erntedankfest in der „Sette“ (Dorfmitte). 1939 wirkte sie unter großem Beifall auf dem Gebirgsfest in Siegen mit.

Bis zum Ende des Krieges entwickelte sich der Verein außerordentlich gut, doch dann sanken die Mitgliederzahlen von 133 im Jahre 1944 bis auf 18 Mitglieder im Jahre 1961. 2010 zählte der Verein 166 Mitglieder.

Am 28. Oktober 1973 verstarb der erste Vorsitzende Fritz Schlüter im Alter von 80 Jahren. Er hatte den Verein 37 Jahre lang geführt, wobei er zeitweise auch noch Kassierer, Wege- und Wanderwart, Naturschutzwart und Schriftführer war. Horst Vitt übernahm das Amt des Vorsitzenden bis zum Jahre 1977.

Dann wurde Paul Jung in dieses Amt gewählt. 20 Jahre lang stand dieser an der Spitze des Vereins und diente dem Verein 30 Jahre als Wegewart.

Von 1997 bis 1999 war Norbert Volprecht im Amt des Vorsitzenden, der dann für die Zeit von 1999 bis 2006 von Wolfgang Wunderlich beerbt wurde. In den Jahren bis 2010 führte Walter Vitt den Verein. Ab 2010 hat Gerhard Schäfer den Vorsitz inne.

Auf Initiative der Wanderfreunde Lorenz Klur und Irmgard Schneider entstand 1977 innerhalb des Vereins eine Sing- und Spielgruppe, die am 26. November des gleichen Jahres auf dem Heimatabend ihren Einstand gab. Unter Leitung von Lorenz Klur hat sie danach auf vielen Veranstaltungen wie Heimatabenden, Altenfeiern, Vereinsjubiläen oder privaten Festen ihr Können unter Beweis gestellt.

Am 20. Mai 1979 war ein großer Tag für den Verein: Im Rahmen einer Sternwanderung von 22 SGV-Abteilungen des Bezirks Siegerland trafen sich rund 700 Wanderfreunde aus nah und fern auf dem Rudersdorfer Sportplatz zum fröhlichen Beisammensein.

Neben Wandern und Singen gehören auch andere Aktivitäten zum Vereinsleben: Die Mitglieder sind auch regelmäßig an Verschönerungsarbeiten im und um den Ort, so bei Entrümpelungsaktionen, Anpflanzungen von Bäumen und Einfassungen von Quellen, oder dem Bau von Treppen (z.B. Treppe zum Friedhof 2008), beteiligt. Das Gelände in der „Langenbach“ befreiten hauptsächlich Vereinsmitglieder von den alten RAD-Baracken und brachten es auf den heutigen Stand mit Spielgeräten, Brunnen, Planschbecken und Schutzhütte mit Grillplatz.

Über 100 Vogelnistkästen wurden aufgehängt, 47 Ruhebänke in der Gemarkung Rudersdorf aufgestellt, die laufend gewartet werden, rund 120 km Wanderwege sind zu betreuen. Im Laufe der Jahre haben Vereinsmitglieder bis heute ca. 630 Bäume angepflanzt.

Das jährliche Programm bietet regelmäßig monatliche Wanderungen an. Seit 1981 ermöglicht der Verein auch Seniorenwanderungen, Ausflüge, Fahrradtouren, Zugfahrten und Programme für Kinder und Jugendliche.

Das jährliche Kartoffelbratfest im Herbst und gelegentliche Hütten- oder Bilderabende finden ebenfalls regen Zuspruch.

Von den bisher durchgeführten  Jahresfahrten (u.a. Siegerlandhütte, Rheinsteigt, Elbsandsteingebirge, Südtirol, Bodensee) berichten die Teilnehmer noch heute voller Begeisterung.

Am Rudersdorfer Weihnachtsmarkt beteiligt sich der Verein seit 1997 mit einem Getränkestand.

Gäste sind immer zu allen Veranstaltungen immer herzlich willkommen. Bilder von vergangenen Ausflügen können in der Galerie angeschaut werden.

Einen eigenene Vereinsraum erhielt der Verein erst 1992: Die Gemeinde Wilnsdorf stellte den Kellerraum im „Haus Heimat“ zur Verfügung. Der zuvor als Garage für Leichenwagen, Feuerwehrautos, Maschinen und Geräten genutzte Raum war zuletzt ein Streusalzlager. Am 13. Januar 1993 bekam der Verein die Genehmigung für den Umbau. Am 18. November 1993 wurden die ersten Arbeitsstunden vollbracht. Viele ältere Vereinsmitglieder haben sich an den Arbeiten beteiligt und ihr Fachwissen gekonnt eingebracht. Insgesamt wurden 1700 Stunden bis zur Fertigstellung am 12. März 1996 benötigt.

Ob Beton-, Stemm-, Estrich-, Pflaster-, Putz und Fliesenarbeiten, Entlüftung, Heizung, Wasser- und Elektroinstallation, Holzdecke, Verkleidungen oder Sitzbänke – alles wurde in Eigenleistung hergestellt. Sogar die gesamten Wand- und Küchenschränke wurden selbst gebaut, wobei hier die handwerklichen Fähigkeiten von Klaus Heitze besonders zu erwähnen sind. Manche gestiftete Fleischwurst und eine Flasche Bier gaben für die Arbeiten den nötigen Schwung. Am 30. Juni 1996 wurde die neue Heimatstube anlässlich des 60jährigen Vereins-Jubiläums eingeweiht.

Bereits das 50-jährige Jubiläum wurde mit einem großen Heimatabend, auf dem 524 Gäste gezählt wurden, im Haus Heimat gebührend gefeiert. 

Am 6. März 1998 trat der Verein auf Beschluss der Jahreshauptversammlung aus dem SGV aus und nennt sich nunmehr Heimat- und Wanderverein Rudersdorf e.V. . Er ist Mitglied im Westfälischen Heimatbund und im Heimatbund Siegerland-Wittgenstein.

Am 5. Juni 2011 feierte der Verein unter großer Anteilnahme der Rudersdorfer sein 75-jähriges Jubiläum. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurde dem Verein die Walter-Oerte-Medaille durch den Heimatbund Siegen-Wittgenstein verliehen

Wilnsdorf-Rudersdorf, im Dezember 2011